Zahnspachtel
Ein Zahnspachtel dient zum gleichmäßigen Auftragen und Verteilen von flüssigen Klebstoffen. Beim Fliesenlegen kommen die Spachtel in schlecht erreichbaren Ecken oder bei kleinen Flächen zum Einsatz. Die Größe und Art der Zahnung sowie der Anstellwinkel sind für ein hervorragendes Ergebnis entscheidend. Die entweder quadratischen oder trapezförmigen Arbeitsflächen bestehen aus Stahlblech oder aus robusten Kunststoffen. Profi-Werkzeuge werden aus rostfreiem Edelstahl gefertigt und sind mit breiten Kunststoff- oder Hartholzgriffen ausgestattet.
Da alle Klebstoffe in verschiedenen Mengen aufgetragen werden und eine unterschiedliche Konsistenz haben, werden viele verschiedene Zahnungen bei Zahnspachteln angeboten. Dreieckzahnungen werden mit den Bezeichnungen A1 bis A5 und B1 bis B17 angeboten. Für Dreieck-Spitzzahnungen werden die Bezeichnungen S1 bis S4 verwendet. Auch Rechteck- und Rundzahnungen sind im Handel erhältlich. Die Bezeichnungen für die Werkzeuge wurden von der TBK, der Technischen Kommission Bauklebstoffe, festgelegt und werden bundesweit verwendet. Der Zahnspachtel sollte nach dem Auftragen gründlich von Kleberresten gereinigt werden.
Wann kommen Zahnspachtel zum Einsatz?
Zahnspachtel haben ihren großen Auftritt, wenn es darum geht, Fliesenmörtel oder andere Klebstoffe auf einen Untergrund aufzukämmen beziehungsweise aufzutragen. Durch die Zahnung der Zahnspachtel entstehen Rillen als kerbförmige Aussparungen, die auch als Verdrängungsraum bezeichnet werden. Hier kann überschüssiger Mörtel hineinfließen, wodurch das Herausquellen vermieden wird. Ferner ist die aufgetragene Menge des Materials, ebenso wie die Höhe des Kammbretts, von der Wahl der Zahnung der Spachtel anhängig. Die Abmessungen der Zahnungen werden in den TKB-Kurzbezeichnungen definiert. Es werden zur Beschreibung der Form vier Maße angegeben:
a = Zahnbreite bzw. Kerbenabstand
b = Zahnlückenbreite bzw. Kerbenbreite
c = Zahnlückentiefe bzw. Kerbentiefe
γ = Kerbwinkel
Die Sollmaße der TKB-Spachtelzahnungen gliedern sich in mehrere Bezeichnungen auf und reichen von Zahnspachtel A1 bis A5, von B1 bis B17, C1 bis C5, S1 bis S4, R1 bis R5 und M1.
Welcher Zahnspachtel kommt wann zum Einsatz?
Da Sie Fliesen normalerweise im Dünnbettverfahren verlegen, würde bei einer geschlossenen Schicht der überschüssige Mörtel beim Andrücken an den Seiten herausquellen. Die Quittung würden Sie schnell mit später hohlklingenden und leicht porösen Fliesen erhalten. Um diesem Umstand zu entgehen, durchkämmen Sie den Mörtel, wie bereits beschrieben, vor dem Verlegen mittels des Zahnspachtels, sodass sich der Kleber gleichmäßig verteilen kann. Um dies sicherzustellen, müssen Sie sich analog zu den Fliesen für die richtige Größe und den passenden Abstand der Zähne eines Zahnspachtels entscheiden. Grundsätzlich gilt: Bei großen Fliesen greifen Sie auch auf ein Werkzeug mit großen Zahnabständen zurück. Sie können sich grob an den nachfolgenden Angaben orientieren:
Fliese Zahnung des Zahnspachtels
Mosaik Kleinste Zahnung mit 3 x 3 mm
Fliesen mit bis 20 x 25 cm 6 x 6 mm
Fliesen bis 30 x 60 cm 8 x 8 mm
Fliesen ab 30 x 60 cm 10 x 10 mm
Fliesen mit 60 x 60 cm 12 x 12 mm
Tipp: Sollten Sie unsicher sein, welche Größe eines Zahnspachtels Sie benötigen, fragen Sie Ihre Fliesen-Kemmler-Experten. Gerne beraten wir Sie zu Ihrem Fliesenprojekt.
Wie werden Zahnspachtel eingesetzt?
Neben der Zahnung und des Materials ist zur präzisen Verlegung und Kämmung sowie zur Bestimmung der richtigen Menge die richtige Technik wesentlich. Meist werden Zahnspachtel zum Auftragen von Fliesenkleber im 60°-Winkel zum Untergrund geführt. Damit die gewählte Auftragsmenge erreicht wird, ist stets der Abnutzungsgrad der Zahnung zu prüfen. Bedenken Sie, dass sich spitze Zahnungen (A, S und R) schneller abnutzen als breite Zahnungen (B und C). Gleiches gilt beim Auftragen von Estrich auf rauen Untergründen im Vergleich zu glatten Untergründen wie Ausgleichmassen.
Aus welchem Material bestehen Zahnspachtel?
Zahnspachtel bestehen aus Stahlblech aus unterschiedlichen Härtegraden und Stärken. Empfehlenswert ist dabei sogenannter Federstahl mit einer Mindesthärte von 46 Rockwell und einer Mindeststärke von 0,5 mm.
Was ist der Unterschied zwischen einem Zahnspachtel und einer Zahnkelle?
Bei Zahnspachteln handelt es sich um ein Werkzeug aus einem rechteckigen oder trapezförmigen Stahlblech, das mindestens an der Längenseite über eine regelmäßige Kerbung verfügt. Diese wird auch als Zahnung bezeichnet. Ein Zahnspachtel hat zumeist einen Stiel oder Handgriff, der gegenüber der gezahnten Seite liegt. Bei Zahnkellen ist dieser parallel zur Blechfläche eingebaut.