Reifezeit
Die Reifezeit entspricht der Zeit, die der Kleber nach dem Anmischen zum Ruhen bzw. Ziehen benötigt. Dies trifft auf zementhaltige Mörtel zu. Die zementhaltigen Trockenmörtel kommen bereits fertig gemischt, aber noch im trockenen Zustand auf die Baustelle. Dort werden sie dann mit Anmachwasser versetzt. Anschließend werden die Bestandteile mit einem Quirl zu einer homogenen Masse verrührt. Rühren Sie den Kleber gut durch. Am besten nehmen Sie hierzu eine Bohrmaschine mit einem Rührquirl-Aufsatz. Anschließend muss der Kleber ziehen bzw. ruhen. Diese Zeitspanne ist die Reifezeit. Diese finden Sie in der Regel auf der Verpackung des Klebers aufgedruckt. Nach der Reifezeit kann der Kleber verarbeitet werden. Die Reifezeit ist von der Aushärtungszeit zu unterscheiden. Diese ist die Zeit nach der Verarbeitung bis zur vollständigen Austrocknung.
Warum ist die Reifezeit bei Mörtel so wichtig?
Wer Fliesenkleber kaufen will, wird schnell feststellen, dass die Reifezeit des Mörtels entscheidend ist, um die Eigenschaften und die Leistungsfähigkeit des Materials sicherzustellen. Fliesenkleber besteht aus einer Mischung von Bindemitteln, Wasser und gegebenenfalls weiteren Zusätzen und Füllstoffen. Sobald der trockenen Mischung Wasser hinzugefügt wird, beginnt der Prozess der Hydratation, bei dem die Bestandteile des Mörtels chemisch miteinander reagieren. Die Hydratation verläuft dabei in Stufen und gibt dem Mörtel letztlich seine Festigkeit und Beständigkeit.
Die Einhaltung der Ruhezeit des Klebers gewährleistet, dass diese Reaktion vollständig und gleichmäßig abläuft. Wird der Mörtel zu früh weiterverarbeitet, wird dieser Prozess unterbrochen. Das wiederum geht mit einer geringen Festigkeit und einer ungleichmäßigen Abbindung einher. In der Regel wird dadurch die strukturelle Integrität und Langlebigkeit des Mörtels beeinträchtigt, was später zu Problemen beim Verlegen von Wandfliesen oder Bodenfliesen führt. Zudem unterstützt die Reifezeit, dass sich die gewünschte Konsistenz des Mörtels ausprägt, sodass er leichter zu verarbeiten ist und verhindert, dass Wasser an die Oberfläche steigt, was zumeist die Haftung beeinträchtigt.
Wo liegt der Unterschied von Reifezeit und Aushärtungszeit?
Sowohl die Begriffe Reifezeit als auch Aushärtungszeit beziehen sich auf Prozesse, die nach der Vorbereitung oder Anwendung von Mörtel, Beton oder Klebstoffen stattfinden. Obwohl sie manchmal synonym verwendet werden, bezeichnen sie tatsächlich unterschiedliche Phasen im Entwicklungsprozess der Baustoffe. Die Reifezeit bezieht sich auf den unmittelbaren Zeitraum nach dem Anmischen eines Materials, in dem es seine grundsätzliche Festigkeit entwickelt. In dieser Phase wird das Material oft steifer und beginnt, seine Endform anzunehmen, bleibt jedoch in vielen Fällen noch formbar oder veränderbar. Während der Reifezeit kann das Material empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen sein, unter anderem durch Umgebungsbedingungen wie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Es ist daher wichtig, das Material in dieser Phase angemessen zu schützen. Die Aushärtungszeit ist der längere Zeitraum, der benötigt wird, damit das Material seine maximale Festigkeit und Haltbarkeit erreicht, nachdem es verwendet wurde. Während dieser Phase setzen sich chemische Reaktionen fort, wodurch das Material zunehmend härter und widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wird. Bei vielen Baustoffen, insbesondere zementhaltigen Materialien, kann dieser Prozess sogar mehrere Wochen dauern. In der Aushärtungsphase ist der Mörtel unter den Fliesen weiterhin empfindlich gegenüber bestimmten Bedingungen, wodurch es oft ratsam ist, diesen vor extremen Temperaturen zu schützen, um eine optimale Aushärtung zu gewährleisten.
Wie lange kann man Mörtel nach der Reifezeit nutzen?
Die Zeit, die man nach dem Anmischen und der Reifezeit von Mörtel zur Weiterverarbeitung hat, wird oft als „offene Zeit“ bezeichnet. Diese Zeitperiode gibt an, wie lange der Mörtel in einem verarbeitbaren Zustand bleibt, bevor er anfängt, zu erstarren oder abzubinden.
Die genaue Dauer der Verarbeitbarkeitszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unterschiedliche Mörtelzusammensetzungen können unterschiedliche Zeiten zur Verarbeitung haben. Schnellmörtel hat etwa eine kürzere Verarbeitbarkeitszeit als herkömmlicher Mörtel.
Kaltes Wasser kann die Abbindezeit des Mörtels verlängern, während warmes Wasser sie verkürzt. Bei hohen Temperaturen oder unter direkter Sonneneinstrahlung bindet Mörtel schneller an. Zudem kann eine hohe Luftfeuchtigkeit die Verarbeitbarkeitszeit verlängern, während trockene Bedingungen sie verringern. Auch bestimmte Zusatzstoffe beeinflussen die Verarbeitbarkeitszeit.
Im Allgemeinen liegt die Verarbeitbarkeitszeit von normalem Mörtel bei etwa 1 bis 2 Stunden nach dem Anmischen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Mörtel während dieser Zeit allmählich an Konsistenz verliert. Deshalb ist es oft ratsam, den Mörtel so bald wie möglich nach dem Anmischen zu verwenden, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen.
Wichtig ist es, sei es Reifezeit oder Verarbeitbarkeitszeit, die Empfehlungen des Herstellers zu befolgen, die auf dem jeweiligen Produkt zu finden sind.