Fliesen-Trend: Antike Fliesen
Ob im Wohnbereich als Wohnzimmerfliesen, der Küche als Fliesenspiegel oder im Bad als Badezimmerfliese, antike Fliesen erleben derzeit eine Renaissance. Der Retro-Trend zeigt sich mit hochwertigen Modellen aus Keramik oder Feinsteinzeug in seiner schönsten Form. Die zeitlos schöne Optik lässt sich dabei in einem individuellen Design realisieren, denn die charmanten Variationen aus unterschiedlichen Epochen lassen zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten zu. Wie aber schafft man den Antik-Look und welche Designs eignen sich dafür? Fliesen-Kemmler hat die besten Tipps für Antike Fliesen in den eigenen vier Wänden, für Sie nachfolgend zusammengestellt.
Die Geschichte: Fliesen in der Antike bis heute
Fliesen, vor allem aus dem Material Keramik gefertigt, haben eine lange Tradition. Erste Fundstücke aus dem Mittelmeerraum stammen bereits aus der Zeit um 2.600 v. Chr. und selbst die Pyramiden wurden mit Platten aus Keramik geschmückt. Fliesen galten in der Antike als Kunstwerke mit entsprechend hohem Wert und waren häufig nur Palästen und Tempeln vorbehalten. Kein Wunder, steckte in den handbemalten, historischen Fliesen eine Menge Arbeit und Geschick. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Fliesen von unterschiedlichen Kulturen geprägt. Nach einer kurzen Phase der Vergessenheit kamen Fliesen im arabischen Raum etwa 632 n.Chr. wieder zum Einsatz und schmückten hier die eindrucksvollen Moscheen. Besonders bemerkenswert waren die Ornamente, die hier Platz auf den antiken Fliesen fanden. Ein Trend, der heute wieder in unseren Wohn- und Lebensräumen Einzug hält. Auch bei den Römern waren Fliesen ein Thema, fanden hier jedoch als einfache Ziegelfliesen in Terrakotta-Farbe Einsatz. Erst ab dem späten Mittelalter kam farbig glasierte Fliesen durch die Mauren nach Europa. Spanien und Italien gewannen zunächst große Bedeutung als Hersteller der Fliesenkunst. Dann, etwa im 18. Jahrhundert, hielten die antiken Fliesen in Form der sogenannten „Fayence-Fliesen“ auch in Deutschland Einzug. Dabei handelt es sich um Keramik-Scherben bzw. Tonscherben, die mit einer weiß deckenden Glasur überzogen sind und meist in Blau oder auch manchmal mehrfarbig bemalt wurden. Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert hatten diese ihre Hochzeiten, denn nun waren die Fliesen dank der Herstellung auch für die breite Bevölkerungsschicht erschwinglich. Natürlich fanden auch die Fayence-Fliesen in vielen Schlössern und Burgen Platz. Ein Beispiel ist die Badenburg bei München. Fliesen traten zwar immer mal wieder in den Hintergrund, doch ziehen sie sich wie ein roter Faden durch unsere Geschichte. Jetzt haben Antike Fliesen neben modernen Akzenten an Bedeutung gewonnen und schmücken wieder gekonnt unsere Inneneinrichtungen.